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Informatiker sind Arschloecher!
Hi,
sorry fuer diese provokante und verallgemeinernde Aussage - ich hoffe, dass mein Anliegen etwas Aufmerksamkeit erreicht.
Mir geht es um die (nicht vorhandene) Moral beim Verfassen von Pruefungsprotokollen. Ich halte alte Klausuren/Pruefungen fuer einen wichtigen Teil der Vorbereitung und bin bei jeder meiner 4 Hauptdiplomspruefungen von den verfuegbaren Protokollen enttaeuscht worden - entweder gab es gar nichts, wenig, oder zum Grossteil hoffnungslos veraltetes Material. Das sieht man auch, wenn man sich die FSI-Pruefungsseiten der anderen Lehrstuehle anschaut.
Ich glaube nicht, dass dies an der fehlenden Hilfsbereitschaft unter uns Informatikern liegt - der beste Gegenbeweis ist dieses Forum, an das ich mich bei entsprechenden Problemen meist erfolgreich wenden kann. Aber warum ist man v.a. nach einer Hauptdiplomspruefung zu faul, sich 30 Minuten hinzusetzen und die Fragen fuer die Nachwelt festzuhalten? Hat man dafuer wirklich keine Zeit, nachdem man sich wahrscheinlich wochenlang dafuer vorbereitet hatte und nur insgesamt lausige 4 Pruefungen in seinem kompletten Hauptstudium hat?
Bei meiner Nebenfachpruefung in Psychologie hatte ich auf deren Fachschaftsseite geschaut und z.B. bei schriftlichen Klausuren gleich 5 verschiedene Braindumps zur selben Klausur (!) gefunden! Warum geht das bei uns nicht auch?
Ich hoffe, dass sich in Zukunft vielleicht der eine oder andere das bisschen Zeit nehmen wird, auch wenn es fuer mich nicht mehr relevant ist…
Viele Gruesse,
-Steppenwolf
Dem kann ich nur zustimmen!1
Ich hatte letzten Sommer SWE Prüfung am LS11 und besonders ärgerlich war, dass im Frühjahr 06 etliche Leute Prüfung hatten und ein Student sie nach den Prüfungen interviewt hat. Diese Aufzeichnungen sind bis heute nicht an die FSI gegangen.
Für meine morgige Prüfung(E-Technik bei Glauert) gibts leider auch noch keine Prüfungsprotokolle…
[offtopic] Vom Glauert gibts doch alte Klausuren - was ich so gehört habe, orientiert sich seine Prüfung auch daran - natürlich nicht irgendwelche ausufernden Zeichnungen. Machst du EIS?
Ja ich mach EIS und man kann sich ganz gut drauf vorbereiten (auch ohne Prüfungsprotokolle), da es die Klausuren und den Fragenkatalog gibt. Wäre trotzdem angenehm genauer zu wissen, wie das so bei ihm läuft… aber morgen weiß ichs ja.
Und was ist mit Pruefungen bei denen eh klar ist was gefragt wurde? ich meine es gibt 2 Faelle in denen ein Protokoll sinnlos (ausser vielleicht mentale Bestaetigung):
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“knackige” Faecher (BS, DB, Systemsimulation, Mustererkennung, Kryptographie…) in denen klar ist was gekonnt werden muss. Da kann einfach alles drankommen, und je mehr Protokolle es gibt umso schwieriger werden uU die Frage, da die Pruefer sowas auch lesen. Hier ist es glaub ich bei jedem Pruefer aehnlich
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nicht-ganz-so-knackige Faecher (KI, SWE, …) in denen ist eher Interessant, wie Tief eingestiegen wird oder was fuer Fragen gestellt werden. z.B. in KI ist das ein einziger Schwamm, ich hatte da gerade Pruefung, aber ich kann dir eigentlich garnicht sagen, was ich eigentlich gefragt worden bin, weil ich auch nicht mal was aufs Papier geschrieben hab (und 4 andern gings genauso)…
Ich weiß ja nicht, wie das bei mündlichen Prüfungen aussieht, aber bei Klausuren geh ich irgendwie raus bin total leer im Kopf und mir würde die Hälfte der Fragen gar nicht und die andere nur teilweise richtig einfallen. Damit wär wohl auch keinem geholfen.
Ich würde also niemandem Böswilligkeit unterstellen, wenn er kein Prüfungsprotokoll erstellt, vielleicht kann er es einfach nicht.
Ciao
Aqua
Wer sich auf Prüfungsprotokolle verlässt will nur nicht mehr lernen als unbedingt nötig.
Prüfungsprotokolle sind gefährlich, da man versucht ist, sich nur einseitig (auf das was in den Protokollen steht) vorzubereiten.
Ein Gespräch mit dem Prof. ist viel besser zur Prüfungsvorbereitung geeignet.
Sich-auf-Protokolle-Verlasser sind Weicheier.
Ich war immer dankbar, falls meine Vorgaenger was hinterlassen hatten, und wenn nicht, dann habe ich mir immer explizit Vorgaenger gesucht und mit denen geredet, wie die Pruefung war. Insbesondere wuerde ich sagen, dass es mir immer was gebracht hat vorher zu wissen, wie die Lage so ungefaehr ist.
Keiner ist so blöd und verlässt sich auf die Prüfungsprotokolle. Aber wenn ich eine Prüfung habe, dann würde ich gerne vorher wissen, was auf mich zukommt. Dabei geht es nicht um die Fragen selber, sondern eher um die Art der Fragen, etc.
Auf was legt der Prüfer wert? So eine Frage kann ein Prüfungsprotokoll schon beantworten, er selbst natürlich falls er gewillt ist, ebenso.
Ich habe jetzt z.B. eine Prüfung, da gibt es kein Prüfungsprotokoll dazu, nicht mal ansatzweise etwas verwertbares. Zum Glück hat der Prüfer tatsächlich schon von sich aus klar gemacht, was ihm wichtig ist und wie er fragt. Zumindest ein Protokoll, das ich im Kopf durchgehen kann, würde mir aber trotzdem mehr Sicherheit geben (oder Alarm auslösen, je nach Lernstand).
Es stimmt auch nicht, dass man die Prüfungen vergisst, auch wenn man das glaubt. Ich dachte nach meiner Grafikprüfung, ich wüsste nur noch 2 Fragen. Einen Tag später habe ich sie dann aufgeschrieben, und dabei sind mir immer mehr Fragen eingefallen, bis es drei Spalten voller Fragen waren. Man muss sich nur wieder in die Situation hineinversetzen und dazu muss man eben erstmal überhaupt mit dem Protokoll anfangen.
Wie Korbinian richtig angemerkt habt, lesen auch die Prüfer schon gern mal die Protokolle und nutzen das auch, um ihren Fragenkatalog zu aktualisieren. Wer einseitig auf Protokolle lernt, ist halt blöd.
cu
Ford Prefect
Vielleicht ist das Erstellen von Prüfungsprotokollen noch zu umständlich (LaTexvorlage oder ins Wiki einarbeiten).
Danke fuer die Unterstuetzung (groesstenteils).
Wie Ford und Bjoern schon angemerkt haben: Natuerlich ist es Bloedsinn, sich nur auf die Protokolle zu verlassen. Trotzdem halte ich sie fuer einen wichtigen Teil der Vorbereitung - ich kenne nicht nur einen Fall, bei dem eine Pruefung trotz intensiver Vorbereitung extrem schlecht ausgefallen ist. Wer sich wirklich sicher sein kann, dass er sich richtig vorbereitet, der verdient meine uneingeschraenkte Bewunderung - ich persoenlich bin mir immer unsicher, auch wenn ich Protokolle zur Hand habe (obwohl diese die Unsicherheit schon stark reduzieren).
Die Argumente mit dem Sich-nicht-erinnern-koennen und dem umstaendlichen Anfertigen eines Protokolls finde ich nicht nachvollziehbar - wie gesagt, was sind diese 30 Minuten im Vergleich zu den Wochen, die ihr euch wahrscheinlich auf die Pruefung vorbereitet habt?
Uebrigens will ich niemandem Boeswilligkeit unterstellen (auch wenn der Titel anders vermuten laesst - der 1. Post klaert das aber auf), aber vielleicht unbedachte Faulheit.
Gruesse,
-Steppenwolf
Ich kann es schon nachvollziehen, wenn sich jemand nicht mehr an die Fragen erinnern kann. Ich hab jetzt schon ein paar Prüfungen hinter mir und konnte auch z.B. für die Datenbankprüfung die Fragen aufschreiben und zur Verfügung stellen. Für eine andere Prüfung konnte ich das wieder nicht, vielleicht da ich mir selbst zu unsicher war und mich nur grade so und nach teils langem Überlegen durchgemogelt hab.
Da ich von Tex nur sehr wenig Ahnung und überhaupt keine nötige Software dafür habe, kann ich mit der Vorlage nichts anfangen. Es scheinen aber auch anderweitig ordentlich formatierte PDFs angenommen zu werden. Wie das jetzt im Wiki aussieht, hab ich noch nicht genau nachgeschaut, kommt aber noch.
Ich hab noch nie ein Prüfungsprotokoll geschrieben, einfach weil ich sowas selbst nicht für meine Vorbereitung nutze. Ich hab schon seit Ewigkeiten ein Lernsystem, das sich bewährt hat und das Prüfungsprotokolle nicht einschließt.
Meiner Erfahrung nach entwickelt sich eine mündliche Prüfung sowieso immer anders.
Wenn man jemanden kennt, der die gleiche Prüfung hatte, dann fragt man den evtl mal, was der so gefragt wurde, aber das beeinflusst mich nicht groß in meiner Vorbereitung. Selbst wenn ich dessen Fragen nicht beantworten könnte, hat das keinerlei Einfluss auf meine Prüfung, weil diese sich wie gesagt je nach Prüfer und nach Prüfling verschieden entwickelt.
Das gilt sicher nicht für alle Prüfer, manche Profs ziehen stur ihre paar Aufgaben durch, da ist es ziemlich wurscht was der Prüfling sagt. Da gibts dann 20 Standardaufgaben und du musst in der Prüfung ein paar davon machen. In dem Fall sind Protokolle sehr hilfreich! Mir ist es schon passiert, dass Aufgaben aus Protokollen genau so bei mir wieder dran kamen.
Ich hatte vor meinen Pruefungen einfach die Hosen immer gestrichen voll, und war dankbar fuer alles was mir einen Eindruck geben konnte, was kommt, und der “Flavour” meiner Pruefungen war auch immer ziemlich unterschiedlich.
Ein Prüfungsprotokoll ins Wiki einstellen ist wirklich einfach… und man muss es ja nicht großartig formatieren, es würde ja reichen wenn man das einfach runterschreibt (also ist es zumindest nicht viel schwieriger als es im Forum zu posten).
Ich denke dass die Protokolle mehr eine psychologische Wirkung haben, man kriegt also das Gefühl gut vorbereitet zu sein (wobei das ja auch nichts schlechtes ist). Bis jetzt haben mich die Profs in den Prüfungen dann aber immer was ganz anderes gefragt…
Äh, eben wollte ich also ein Prüfungsprotokoll ins Wiki stellen (Graphtransformationen), aber ich find auf den ersten Blick net mal ne Möglichkeit ne neue Seite anzulegen…
Also eben mal hier (grob):
SS 06
Prüfer: Prof. Schneider
Vorlesung: Graphtransformationssysteme
Wie ist ein Pushout definiert?
Warum ist es eindeutig?
Wie lassen sich Graphen in Kategorien ausdrücken?
Wie funktioniert eine Ableitung in Graph?
Was ist E-M-Faktorisierung,
wozu dient sie,
wo entstehen Ambiguitäten, warum?
Welche Rolle spielt die Gluing Condition?
und noch weitere Fragen…
Doch, also ich hatte schon öfter genau die Fragen aus dem Protokoll (bzw. aus deren Vereinigungsmenge). Das gibt einem in der Prüfung sofort ein gutes Gefühl, wenn man exakt die Frage gestellt bekommt, auf die man sich vorher schonmal vorbereitet hat. 
Aber trotzdem immer den Prof brav ausreden lassen! :-p