Wohin mit den Studiengebühren?

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Wohin mit den Studiengebühren?
Genau diese Frage stellt man sich im Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst auch, wie jetzt ein Schreiben von Minister Heubisch beweist. In diesem werden die Hochschulen dazu aufgefordert mehr Studiengebühren auszugeben und die angestauten Rücklagen abzubauen.

Ministeriale Aufforderung an die bayerischen Hochschulen für eine „zeitnahe“ Ausgabe der Studiengebühren

Das ganze Dokument und mehr Infos findet ihr auf
http://www.bayernleaks.de


Ups - das hätte wohl nicht in Studentenhände geraten sollen. Damit wird hoffentlich eine Lawine losgetreten.
Die Verwendung der Studiengebühren ist übrigens keine leichte Sache. Wir haben bei uns intern vor der StuBeiKo sämtliche Anträge gestrichen, die nicht zur Verbesserung der Lehre beitragen. Leider ist ein fünfstelliger Eurobetrag übrig geblieben und das Geld, das im Department ankommt, soll auch hier ausgegeben werden, so zumindest die Vorgabe von unserem Department. Ansonsten werden die goldenen Klobrillen des Sprachenzentrums nämlich gegen welche aus Platin getauscht, munkelt man. Also Geld ausgeben. Nur leider kommt von außen dann ziemlich schnell das Argument, dass ja alle Studiengebühren ausgegeben würden, man sie also nicht senken könne.
Was bleibt uns übrig? Theoretisch müsste man sämtliche StuBeiKos uniweit koordinieren und rigoros unnötige Anträge ablehnen. Mindestens genauso wichtig ist die Zusammenarbeit mit dem Zentralen Gebührengremium, sodass die Uni nirgendwo das Geld ausgeben darf.

Nochmal zum hinter die Ohren schreiben:

PS: Das schließt auch einen neuen Eingang für die Bib aus.


Vielen Dank für den Beitrag.

Der Brief hat den Weg an die Öffentlichkeit gefunden und ich fände es eigentlich schon gut, wenn diese ihn auch entspr. wahrnimmt. An den Hochschulen bleiben die eingezahlten Gebühren nur liegen, hier in der Informatik ca. 60% der eingezahlten Gebühren. Die Festlegung der Studiengebühren ist von dem nötigen finanziellen Bedarf zur Verbesserung der Lehrbedingungen völlig losgelöst. Die Studierenden sollen einfach nur zahlen, weil die Politik das in Bayern so will.

Fakt ist, dass selbst wenn allen Anträgen in der Informatik stattgegeben worden wäre, das die Ausgaben in Relation zu den Einnahmen noch nicht mal signifikant gesteigert hätte. Präker ist dabei, dass Heubisch in seinem Brief bereits die Argumentationslinie vorbereitet, die paritätische Beteiligung der Studierenden wäre für die liegengebliebenen Mittel verantwortlich.


na dann, hauptsache die Studiengebühren sind am maximum und die möchten lieber ihren Ruf retten als sich einen Fehler einzugestehen.

Danke für den Beitrag!

bleibt nur zu hoffen, dass sich was ändern lässt…am ehesten möchte man so etwas doch in den Zeitungen lesen.


Vorschlag: Bereitstellung von SVN/GIT(*) Servern/Account für Studentische Abschluss (BA/MA/SA/DA) Arbeiten.
Grund: SVN der Uni ist nicht privat, viele Lehrstühle bieten keinen SVN/GIT Server an. Dabei ist nichts praktischer als im LaTeX Dokument mal eben die Version von Vorgestern mit der heutigen zu vergleichen.
Direkte Verbesserung der Lehre: Ja.

(*) Oder eine bessere/andere Versionsverwaltungssoftware


Für 106 Mio. Euro am besten.


Fuer einen GIT-Server braucht man kein Geld ausgeben, sowas gibts in allen Varianten von trivial bis ganz ganz toll fuer umsonst. http://git.informatik.uni-erlangen.de. http://github.com. etc.

Fuer einen SVN-Server wuerde ich allerdings Schmerzensgeld verlangen…


+1 für so ziemlich jeden der sich dieses Semester am Sp Übungsbetrieb als „Nutzniesser“ aktiv beteiligt hat


Wer es als legitimes Ziel und Mittel seiner politischen Arbeit ansieht, die Faktenlage dahingehend zu manipulieren, dass sie die eigene politische Linie bestätigt, der verletzt seine Pflichten als Vertreter des Volkes aufs Niederträchtigste.


qft. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, danke Airhardt.


Wie authentisch bzw. glaubwürdig ist bayernleaks denn?


Keine Ahnung … ich find aber erst mal gut das der „Little Brother“ jetzt auch in Bayern „watched“.

Hab in dem Zusammenhang gerade eine Anfrage an die Pressestelle des Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit Bitte um Pruefung der Authenzitaet geschickt … bin mal gespannt.

Ansonsten haette ich den naheliegenden Vorschlag den Studenten einfach nicht mehr Geld als man zeitnah ausgeben kann aus der Tasche ziehen.


Bravo! Genau das wäre die logische Konsequenz. Studiengebühren werden auf 300 Euro gesenkt, niemand verliert sein Gesicht dabei. Dazu muss ja nicht mal ein Gesetz geändert werden. (Laut Landeshochschulgesetz kann jede Uni die Höhe selber zwischen 300 und 500 Euro festlegen.)


Was ich äußerst amüsant an der ganzen Angelegenheit finde:

Damit in einigen Bereichen mehr Studiengebühren ausgegeben werden könnten - z.B. für mehr Tutoren in einigen Bereichen - müsste die Regierung erst einmal mehr Geld ausgeben, um die Grundbedingungen dafür zu schaffen, wie z.B. die Beseitigung von Raummangel. Man kann ja schlecht Tutoren einstellen, die dann Gruppen ohne Raum unterrichten.


http://www.nordbayern.de/region/erste-enthullung-von-bayernleaks-1.397561

Wenn man diesem Bericht Glauben schenken kann, ist das bayernleaks-Dokument echt und es gibt sogar schon eine offizielle, eher unbefriedigende Antwort.


Gelungen ist?

Sauerei!!! Da kann ich nur ein sign unter den ganzen Thread schreiben! Danke für die Aufklärung!

(Und auf die neuen Rechner im CIP durften wir trotzdem 2,5 Jahre warten! Obwohl „zu viel“ Geld da war/ist? Da bekommt man ja die Krise!)


Also so weit ich weiß, wird Ausstattung für die CIPs auf 5 Jahre angeschafft. Die Quad-Cores bieten schon deutlich mehr Leistung als momentan auf dem Markt für Workstations üblich ist und werden dementsprechend auch noch lange genug ausreichen. Außerdem kommt das Geld dafür ja über CIP-Anträge (CIP = Computer-Investitions-Programm, Verteilung bundesweiter Fördermittel für Lehre nach Richtlinien der DFG).

Und würdest du wirklich Computer als Grundausstattung der CIP-Pools aus Studiengebühren bezahlen wollen? Man darf nicht vergessen, die Erhebungsgrundlage ist eine Verbesserung der Studienbedingungen über die Grundfinanzierung der Hochschulen hinaus. Dementsprechend sollten sie auch nur dafür verwendet werden.


Nun ja, wenn bei der Informatik 60% der Studiengebühren überschüssig sind, kann man schon mal da hinein investieren oder nicht? Und ja, ich denke, dass es eine Verbesserung der Studienbedingungen ist, wenn Grapa statt mit 5 Fps mit 50 läuft :wink:
(in CG sieht das wahrscheinlich ähnlich aus und andere Veranstaltungen werden sich sicher auch nicht über neue PCs beschweren)

Ich zahle ja doch Studiengebühren für Verbesserungen. Also entweder keine Studiengebühren, oder es ändert sich endlich mal was…
Und wenn es an der Grundfinanzierung hapert, warum nicht Studiengebühren hernehmen? Es ist doch hirnrissig, wenn das Geld da ist, es nicht zu verwenden!
EDIT: d.h. natürlich NUR das Geld das schon da ist! Zukünftige Studiengebühren sollten eindeutig gesenkt werden, da mit ihnen allem Anschein nach nichts angefangen wird.

=> entweder verwenden oder zurückgeben! (die Studenten können damit sicher was anfangen :D)


Auf gar keinen Fall! Das so zu machen, käme einer Kapitulation gleich. Damit würden wir jede Möglichkeit auf eine Senkung der Studiengebühren verspielen.

Denn das ist genau die Argumentationslinie unserer Landesregierung: Das Geld ist ja schon da, also könnt ihr es doch auch nach Kräften ausgeben. Wie, ein paar korinthenkackende Studenten motzen, weil die Hochschulen auch Geld für Dinge ausgeben wollen, die nach dem Hochschulgesetz gar nicht aus Studienbeiträgen finanziert werden dürfen? Ach, die sollen doch mal gefälligst nicht so pingelig sein!
Am Ende bezahlen die Studenten aus eigener Tasche für Dinge, deren Finanzierung Aufgabe des Landes ist. Und Heubisch stellt sich hin und sagt: Seht ihr, Studienbeiträge sind nicht nur in voller Höhe notwendig, sondern auch gemeinhin akzeptiert!